OSTERHOLZER KREISBLATT vom 28. Januar 2002
Der Regen hat nur im Vorfeld gestört
Strecke beim 28. Vorfrühlings-Crosslauf in Worpswede lässt sich gut bewältigen / 150 Aktive sind gekommen

Von unserem Redakteur Carsten Spöring

Worpswede. Worpswedes Neu-Bürgermeister Stefan Schwenke war überrascht, als er den ersten Startschuss beim Vorfrühlings-Crosslauf abgab: Dass es schon die 28. Veranstaltung dieser Art durch den heimischen TSV war, mochte er fast kaum glauben. Dann gab er den Aktiven noch mit auf den Weg, schön "vorsichtig laufen" sollten sie - danach nahmen die Männer und Senioren die 9000-Meter-Strecke in Angriff.

Noch in der Nacht zum Sonntag hatten sich die Verantwortlichen um Kurt Schmidt und den Vereinsvorsitzenden Rolf Dieckmann nicht vorstellen können, dass angesichts der Wassermassen, die vom Himmel kamen, überhaupt an Crosslauf rund um den Weyerberg zu denken sei. Aber am Sonntagmorgen sah es schon wieder besser aus:

Zwar waren die Vorbereitungen vom Vortag zumeist zunichte gemacht (die gekreideten Markierungen hatte der Regen von dannen geschwemmt, selbst der Startmast war in der Nacht umgelegt worden), doch die 150 eintreffenden Läuferinnen und Läufer (Dieckmann: "Erstaunlich viel") merkten nichts mehr von mangelnder Planung.

Im Gegenteil, die Aktiven zeigten sich von der Strecke angetan. Pfützen und Schlamm stören einen echten Crossläufer eben nicht, nur der Gegenwind kurz vor dem Zieleinlauf hinterließ bei manchem Leichtathleten nachteilige Erinnerungen an seinen Lauf.

Wer allerdings vorne mitmischte, hatte am Ende nichts zu klagen. Christian Reiter von der LG Bremen-Nord beispielsweise nannte nach seinem locker herausgelaufenen Sieg über 3000 Meter (11:07 Minuten) die Strecke "sehr abwechslungsreich". Dabei fühlte sich der in Worpswede wohnhafte Reiter eigentlich gar nicht so locker, hatte er in der Vorwoche noch Fußball gespielt und von daher Muskelkater. Der Start über die Mittelstrecke gestern sollte dann auch nur der Vorbereitung auf die Landesmeisterschaften am kommenden Sonntag dienen.

Locker sahen es die meisten Läuferinnen und Läufer, vor allem im Schüleralter. Da liefen bei den Zwölfjährigen schon mal zwei Mädchen Hand in Hand über die Ziellinie - der Sieg war ihnen egal, die Zeit auch. Stress kam für die Kleinen eher gegen Mittag auf, als wohl andere Familientermine anstanden: So lief eine Schülerin nach den 1600 Metern schnell unter dem Zielband hindurch, bekam gerade noch ihre Medaille umgehängt und sprang in den dort wartenden Wagen, denn ihre Mutter hatte das Auto mit laufenden Motor direkt an der Zielgasse geparkt, um gleich losbrausen zu können.

Wer etwas mehr Zeit. mitgebracht hatte, durfte nach einer kurzen Wartezeit die Urkunden in Empfang nehmen. Immerhin galt der Crosslauf für die Teilnehmer aus dem Kreis Osterholz wieder als Meisterschaft, die der TSV Worpswede ein weiteres Mal gut über die Bühne gebracht hatte.