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30. August
OSTERHOLZER KREISBLATT vom 24. Dezember
2007
Zum Geist kommt der begabte Körper
Janek Vollmerding verbringt viel Zeit mit der Leichtathletik und ein wenig mit
dem Gedichte-Schreiben
Von unserem Redakteur Carsten Spöring
Osterholz-Scharmbeck. Vielleicht lag der römische Dichter Juvenal ja doch
nicht so falsch, als er vor knapp 2000 Jahren sein
"mens sana in corpore sano" formulierte, aus dem spätere Generationen dann etwas
verfälscht machten, dass ein gesunder
Geist in einem gesunden Körper wohne. Beim Osterholz-Scharmbecker Janek
Vollmerding jedenfalls beinhaltet der Spruch eine
ganze Menge Wahrheit, er ist nicht nur begeisterter Gedichte-Schreiber, sondern
eben auch begabter Leichtathlet. Dabei hat
Janek Vollmerding erst seine dritte Leichtathletiksaison hinter sich gebracht,
und dennoch gilt er als eines der großen Talente im
Kreis Osterholz. Der B-Jugendliche, der Anfang Januar 17 Jahre alt wird, hat vor
allem im Hochsprung und Stabhochsprung seine
Stärken - "meine besten Disziplinen", wie er es selbst nennt.
Beim Springen mit dem Stab steigerte sich der Sportler, der für den VSK
Osterholz-Scharmbeck in der Startgemeinschaft Oster-
holzer Leichtathleten antritt, in diesem Jahr von 3,50 Metern auf 3,90. Das
bedeutete jetzt am Ende des Jahres Platz fünf in der
Landesbestenliste - nur vier Niedersachsen, allerdings alle ein Jahr älter als
Vollmerding, überquerten 4,00 Meter. Beim Hoch-
sprung sind es Vollmerdings diesjährige 1,79 Meter, die ihn in die
Landesstatistik einziehen ließen. Platz 17 bedeutet die Leist-
ung, in Braunschweig aufgestellt.
Der Hochsprung war es auch, mit dem Janek Vollmerding Mitte 2005 auf sich
aufmerksam machte. Gerade einmal zwei Wochen
war er im Training bei den VSK-Leichtathleten, als er ohne große Technik, aber
eben mit guter Sprungkraft ausgestattet, 1,56
Meter überquerte. Dabei war es eher Zufall, dass er in der Leichtathletik
landete. Bevor er 2001 nach Osterholz-Scharmbeck zog,
hatte er wohl schon mal Fußball gespielt, "aber ich bin nicht so der
Ballsporttyp" (Vollmerding). Dann legte seine Mutter dem
damals 14-Jährigen eine Liste mit Sportarten im VSK vor. Janek Vollmerding
entschied, Trampolin "ist nicht so mein Ding" und
ging zu den Leichtathleten. "Die haben mich herzlich empfangen", sagt er heute
rückblickend. Also blieb er dabei und feierte
eben auch schnell Erfolge. Dass es aber Zeit, viel Zeit, kostet, noch besser zu
werden, erkannte er auch schnell, "das ist schon
sehr einnehmend und erfüllend". Aber der Gymnasiast, der heute die 11. Klasse
besucht, akzeptierte das. Und so ist er nun zu-
meist viermal die Woche beim Training zu finden, montags zum Kraftaufbau mit
Circuittraining, mittwochs wird gelaufen und ge-
turnt, freitags ist Wurftraining angesetzt, sonntags geht es erneut zum Laufen.
Solch ein Training deutet eher auf einen Allrounder hin, und tatsächlich fühlt
sich Janek Vollmerding auch beim Mehrkampf nicht
unwohl. So lobt er an den Wurfdisziplinen, die bei ihm eigentlich noch
verbesserungsbedürftig sind ("Die Kraft habe ich ja eigent-
lich"), das technisch Anspruchsvolle: "Das ist eine Sache, die mir an der
Leichtathletik gefällt". Ganz und gar keinen Gefallen
findet er lediglich am abschließenden Rennen eines Mehrkampfes: "Wie ganz viele
Leichtathleten mag ich die Langlaufdisziplin-
en ja gar nicht" - Langlauf beginnt für ihn bei den 1000 Metern. Doch auch das
wird ihm sein Coach Reinhard Wagner eines
Tages vielleicht noch beibringen. Auf seinen erfahrenen Übungsleiter nämlich
lässt Janek Vollmerding nichts kommen: "Reinhard
ist ein hervorragend guter Trainer".
Und wie soll es 2008 sportlich aussehen? "So genau habe ich mir das noch gar
nicht überlegt", lautet die Antwort. Vielleicht mal
4,00 Meter mit dem Stab springen, um ganz vorne zu sein. Und Sport ist ja auch
nicht alles. Der begeisterte Gedichte-Schreiber
hat am Gymnasium nämlich mit einem Freund eine "AG Kreatives Schreiben"
gegründet". Auch da möchte Janek Vollmerding
vorankommen. Mens sana in corpore sano.