Ein "Spaziergang" für Rina Lanners

Nachwuchsläuferin des TSV Worpswede liegt beim heimischen Crosslauf in ihrer Altersklasse klar vorne
Von Karsten Hollmann  

 

Worpswede.  Für Rina Lanners bedeuteten die 2220 Meter im Rahmen des 35. Vorfrühlings-Crosslaufs des TSV Worpswede rund um den Weyerberg, der auch als Osterholzer Kreismeisterschaft galt, nicht viel mehr als einen "Spaziergang". Die Elfjährige ist von der Bremer Winterlaufserie ganz andere Strecken gewohnt.  Die Worpswederin ist die mit Abstand jüngste Teilnehmerin dieser Serie und benötigt für die zehn Kilometer deutlich weniger als eine Stunde. Den Lauf in Worpswede entschied sie in ihrer Altersklasse W12 ganz locker in 10:53 Minuten zu ihren Gunsten.

 

Die Begeisterung für die langen Strecken entfachte bei der Gymnasiastin ihre erste Trainerin, die Marathonläuferin Angelika Langkusch. Der eifert die Fünftklässlerin nach. Genau wie Langkusch möchte auch Rina Lanners eines Tages die Marathondistanz, die 42,195 Kilometer in Angriff nehmen. Ihre längste bislang in einem Stück zurückgelegte Distanz betrug 18 Kilometer. Lanners reichte es einst nicht, ihren Eltern Francois und Ulrike Lanners bei der Winterlaufserie in Bremen einfach nur zuzuschauen. "Das war mir zu langweilig", erklärte die Nachwuchsläuferin. Also stieg sie vor zwei Jahren selbst aktiv mit ein.  

 

Ihr Heimspiel beim Crosslauf in Worpswede sah Rina Lanners als Vorteil an: "Weil ich die Strecke sehr gut kenne, wusste ich genau, wo ich auf Baumwurzeln aufpassen musste." Trotz der matschigen Verhältnisse sei sie gut mit der heimischen Strecke zurechtgekommen, versicherte das große Talent. Auch wenn sie im Winter viel in der Halle trainiert, so bevorzugt sie doch das Laufen im Freien: "Draußen ist es einfach schöner."  Die Leichtathletin ist auch noch musikalisch. Sie spielt Klavier und Querflöte. Auch wenn sie es kaum erwarten kann, ihren ersten Marathon zu bestreiten, übt sie sich in Geduld: "Ich weiß noch nicht, wann ich damit anfange. Noch ist es aber viel zu früh." In Worpswede genoss sie die Anfeuerung durch die zahlreichen Zuschauer an der Crosslaufstrecke.

 

Rina Lanners war eine von insgesamt 269 Teilnehmern in Worpswede. Über
die 9940 Meter siegte der Bremer Oliver Weinrich in einer hervorragenden Zeit von 36:34 Minuten. Bereits im vergangenen Jahr war der 17-Jährige nur knapp am Triumph vorbei geschrammt. Damals hatte er sich nur dem Triathleten Marek Jaskolka beugen müssen. Der vorjährige Olympia-Teilnehmer aus Ritterhude war diesmal nicht mit von der Partie.  Auch Hikmet Ciftci aus Osterholz-Scharmbeck schonte sich im Hinblick auf die Deutschen Crossmeisterschaften in Ingolstadt und trat nur als Betreuer für den Crosslauf-Nachwuchs auf.

 

Die Frauensiegerin Fakja Hofmann von der LG Telis Finanz Regensburg bot in unter 40 Minuten eine ganz fabelhafte Vorstellung. "Fakja ist derzeit wohl die schnellste Bremerin", erklärte Lauforganisator Matthias Lindner. Fakja Hofmann bereitet sich nach ihrer Babypause zurzeit auf die Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon vor. Auf der Mittelstrecke über 3490 Meter dominierte Bastian Schwarzat von der SG Platjenwerbe. Der schnelle Fußballer der Platjenwerber verwies in Worpswede  Daniel Fürstenberg aus Dörverden in 13:03 Minuten um 0,11 Sekunden in die Schranken.  "Wir freuen uns, mit 269 Teilnehmern eine leichtere Steigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichnet zu haben", zog Worpswedes Vorsitzender Jan Schnakenberg eine positive Bilanz für die Veranstaltung. Matthias Lindner lobte die vielen Helfer: "Die Streckenposten haben eine vorbildliche Arbeit abgeliefert."