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30. August
OSTERHOLZER
KREISBLATT vom 17. Juni 2004
Den
Landestitel sicher, DM-Quali noch nicht
Sebastian Dirlam verweist Favorit auf Platz zwei
Von
unserem Mitarbeiter Reinhard Wagner
v.li.: Gesamtsieger Paul Kass (LG Bremen-Nord), Sebastian Dirlam und Patrick Poppe
Osterholz-Scharmbeck. Licht und Schatten wechselten für die Aktiven der Startge- meinschaft Osterholzer Leichtathleten (SOL) bei den Landesjugendmeisterschaften im Stadion Verden. So platzten zwar bereits im Vorfeld dieser Titelkämpfe durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Sebastian Stelljes und Paul Felgner die SOL- Hoffnungen auf eine vordere Platzierung in der 4 x 100 Meter-Staffel, dafür gelang Sebastian Dirlam am zweiten Tag der Meisterschaften das Kunststück, dem haushohen Titelfavoriten Toni Tschierschke aus der Stabhochsprung-Hochburg Holzminden den sicher geglaubten Titel zu entreißen.
In
Soest hatte Sebastian Dirlam bereits zum wiederholten Mal seinen Kreisrekord auf
nunmehr 4,14 Meter verbessert und sich in Verden eigentlich auf das Ziel
konzentriert, endlich die Qualifikationsnorm für die deutschen
Jugendmeisterschaften (4,20 Meter) zu überbieten. Dass er bereits für die
Anfangshöhe von 3,90 Meter drei Versuche benötigte, passte eigentlich nicht so
recht in das Wettkampfkonzept. Nachdem er aber die nächste Höhe von 4,00
Metern sicher im ersten Versuch meisterte, ließ er die 4,10 Meter aus und
konzentrierte sich ganz auf die maßgebenden kommenden Versuche bei der
Qualifikationshöhe von 4,20 Meter. Im zweiten Versuch schien diese Höhe dann
auch schon klar überwunden, als durch einen kleinen technischen Fehler in der
letzten Phase der Lattenüberquerung die Latte dann doch noch von den Auflegern
fiel, so dass das Ziel deutsche Meisterschaft noch einmal aufgeschoben werden musste.
Überraschenderweise konnte
Sebastian Dirlam sich hier mit übersprungenen 4,00 Metern jedoch bereits als
neuer Landesmeister feiern lassen, da sein vermeintlich übermächtiger
Konkurrent aus Holzminden ebenfalls 4,10 Meter ausgelassen und die 4,20 Meter
gerissen hatte. Da er die 4,00 Meter aber erst im dritten Versuch überwand,
blieb dem hohen Favoriten nur der Vizetitel, so dass dieser Wettbewerb zu einer
Domäne der Stabspringer aus Osterholz-Scharmbeck wurde.
Denn auch der Alfstedter Patrick Poppe im Trikot der Osterholzer
Startgemeinschaft steigerte sich nach 3,10 Metern aus dem Vorjahr zum
wiederholten Male in diesem Jahr hervorragend auf nunmehr 3,90 Meter und wurde
mit Platz drei belohnt. Lukas Szymanski bei der männlichen Jugend A kam nach
vielen Rückschlägen der vergan- genen Monate mit 3,70 Metern nahe an seine
letztjährige Bestleistung heran und zeigte bei seinen Versuchen bereits, dass
auch für ihn die 4,00 Meter in greifbare
Nähe gerückt sind.
Einzige weibliche Aktive in Verden war Jacqueline Niemann vom TSV Lesumstotel.
Die derzeit einzige Kaderathletin des Kreises Osterholz zeigte nach
krankheitsbedingtem Trainingsrückstand aufsteigende Form und verbesserte ihre
Bestzeit auf der 400-Meter-Stadionrunde um fast zwei Sekunden auf 62,83
Sekunden. Dafür wurde sie bei der weiblichen Jugend B mit Rang fünf belohnt
und absolvierte davor in 13,15 Sekunden sozusagen zum Aufwärmen den
100-Meter-Vorlauf. Auch am ersten Tag der Titelkämpfe kam die talentierte Nachwuchssprinterin über 200 Meter in 27,08
Sekunden nahe an ihre Bestzeit (26,70) heran und hofft nun, bei den
norddeutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Halberstadt auf weitere
Leistungs- steigerungen auf den flachen Sprintstrecken von 100 bis 400 Meter.
Daneben wird bei diesen norddeutschen Titelkämpfen die männliche B-Jugend
wiederum mit Sebastian Dirlam (Stabhochsprung, 110 Meter Hürden und
Weitsprung), Patrick Poppe (Stabhochsprung, Weitsprung, Speerwerfen, 200 Meter)
und hoffentlich auch Paul Felgner (100, 200 und 400 Meter) die SOL-Farben
vertreten. Auch Hikmet Ciftci hat über 5000 Meter seinen Start angekündigt,
und Kristin Ringel hofft, im 100-Meter-Sprint und über 100 Meter Hürden ihren
Saisoneinstand geben zu können, nachdem leichte Rückenbeschwerden den Einstieg
in die Wettkampfsaison bisher immer wieder verhindert hatten.
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