400-Meter-Hürdenspezialist
Tom Schröder endgültig für U 20-EM im italienischen Grosseto
qualifiziert
An der Anfangsschnelligkeit
arbeitet er noch
Karsten
Hollmann 06.07.2017
Landkreis
Osterholz. Tom Schröder von der Startgemeinschaft Osterholzer Leichtathleten
(SOL) hat sich für die U 20-Europameisterschaften im italienischen Grosseto qualifiziert. Nachdem der 17-Jährige bei den
deutschen U 23-Meisterschaften in Leverkusen in 51,97 Minuten die EM-Norm
für Grosseto über die 400 Meter Hürden gepackt hatte,
sicherte er sich mit seinem zweiten Rang bei der
U 20-Bauhaus-Junioren-Gala in Mannheim endgültig die Nominierung für die
Toskana.
Bei der U 20-Bauhaus-Junioren-Gala in Mannheim machte Tom Schröder die Qualifikation für die Europameisterschaften im italienischen Grosseto perfekt.
(BEAUTIFUL SPORTS/Axel Kohring, imago/Beautiful Sports)
Bei den
Deutschen Meisterschaften trat Tom Schröder teilweise gegen vier Jahre ältere
Konkurrenten an. „Deshalb bin ich mit meinem fünften Platz auch sehr
zufrieden“, versicherte der für den TV Schwanewede startende Lilienthaler.
Nachdem Schröder bereits im Vorlauf mit seiner Bestzeit von erstmals unter 52
Minuten sein primäres Ziel erreicht hatte, wollte er zunächst auf das Finale
verzichten. „Das Finale war eigentlich nicht geplant“, so der jüngste Läufer
des Feldes. Doch dann bestritt er das Finale doch noch und kam nicht über eine
Zeit von 53,58 Minuten hinaus. „Ich war angeschlagen mit Knieschmerzen“,
berichtete Schröder. Joshua Abuaka (LAV Oberhausen)
siegte in 50,93 Minuten vor Jonas Hanßen (SC Myl). „Das sind fast schon Vorbilder für mich. Das Rennen
glich auch eher dem eines Laufes bei den Männern“, so Schröder.
Bei der
Junioren-Gala waren die Schmerzen wieder weg. In dem international besetzten
U 20-Lauf ging es für Schröder nur noch um die Platzierung. Er musste
einen der ersten drei Ränge belegen, um nach Italien fahren zu dürfen. Da er in
52,09 Minuten nur Constantin Preis (TV Pforzheim) um drei Zehntelsekunden den
Vortritt lassen musste, war die Nominierung nur noch Formsache: „Ich habe einen
kleinen Fehler an der sechsten Hürde gemacht. Da ich ein bisschen zu weit weg
von der Hürde war, musste ich dies hinterher mit sehr langen Schritten
ausgleichen.“ Die 52,09 Minuten bedeuteten jedoch die zweitschnellste Zeit, die
Schröder jemals über 400 Meter Hürden gelaufen ist.
Tom Schröder
arbeitet gerade daran, die ersten 200 Meter schneller anzugehen. „Meine Gegner
nehmen mir meistens auf den ersten Metern etwas ab. Danach ist es meistens ausgeglichen“,
erklärte der Schüler. Weil er aber den Finnen Tuomas Lehtonen
sicher um mehr als eine halbe Sekunde auf Platz drei und den Schweizer Luca Marticke sogar um mehr als eine Sekunde auf Position vier
verwies, geriet die EM-Nominierung nicht in Gefahr. „Langfristig muss ich aber
noch an meiner Schnelligkeit arbeiten. Da ist noch Potenzial vorhanden. Das
werde ich aber nicht mehr in dieser Saison hinbekommen.“
Als Neunter
der europäischen Bestenliste macht sich Schröder Hoffnung auf einen Finalplatz:
„Da die ersten acht Läufer ins Finale kommen, muss ich dafür nur einen Platz
gutmachen.“ Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der persönlichen Bestmarke.
Da Schröder gegen einige zwei Jahre ältere Läufer antreten wird, sind die
Medaillenchancen schlecht. Im kommenden Jahr stehen die
U 20-Weltmeisterschaften auf dem Plan. Da möchte Schröder auch dabei
sein: „Wenn ich im Winter verletzungsfrei bleibe, kann ich mich auch auf jeden
Fall noch verbessern.“ In den Sommerferien hält sich Schröder überwiegend im Landesstützpunkt
Hannover auf und übernachtet bei seiner Freundin in der Nähe der
Landeshauptstadt.
Quelle: Weser-Kurier