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30. August
Sebastian Dirlam Norddt.-B-Jugendmeister im Stabhochsprung
Damit
hatten wohl auch die kühnsten Optimisten nicht gerechnet – Sebastian Dirlam
ist Norddeutscher Meister im Stabhochsprung der männlichen Jugend B. Überhaupt
zeigten sich die Aktiven der Startgemeinschaft Osterholzer Leichtathleten (SOL)
nur eine Woche nach den Landesjugendmeisterschaften von Verden nun bei den
Norddeutschen Meisterschaften in Halberstadt sehr erfolgreich. So gewann Kristin
Ringel über 100 m Hürden der Frauen noch einen Vizetitel und viele weitere
gute Platzierungen auf den Urkunden- rängen sorgten für überwiegend
gute Stimmung im SOL-Lager.
Das
„Highlight“ aber stand gleich am Beginn der zweitägigen Veranstaltung. Nach
einem „kühlen Bad“ in der von Regenfällen durchnässten Stabhochsprung-
matte in der Wettkampfvorbereitung schwang sich Sebastian Dirlam als frisch
gebackener Landesmeister noch mit etwas Mühe im ersten Versuch über die
Anfangshöhe von 3,80 m. Nervenaufreibende drei Versuche benötigte er bei
der Höhe von 4,00 m. 4,10 Meter ließ er wiederum aus, um Kraft zu sparen für
das eigentliche Tagesziel: die Qualifikationshöhe für die Deutschen
Jugendmeisterschaften (4,20 Meter), bevor er dann im wahrsten Sinne zu einem
wahren „Höhenflug“ ansetzte um sich die letzte Chance für eine eventuelle
Nachnominierung noch zu erhalten.
Sehr souverän meisterte Sebastian Dirlam diese Höhe im zweiten Versuch unter den Augen des Niedersächsischen Landestrainers, der ihn damit auch für den Landeskader nominieren wird. Sozusagen als „Empfehlung“ meisterte der von einer sportbegeisterten Familie unterstützte Stabathlet des VSK Osterholz-Scharmbeck dann auch noch die Siegeshöhe von 4,31 m, die er sich als zu diesem Zeitpunkt bereits feststehender neuer Titelträger selbst auswählen durfte, da alle 12 Konkurrenten bei 4,20 m ausgeschieden waren. Darunter befand sich auch Vereinskamerad Patrick Poppe, der mit übersprun- genen 3,60 m Rang acht belegte. In 15,67 Sek. erzielte Sebastian Dirlam am zweiten Tag der Meisterschaften noch eine persönliche Bestzeit über 110 m Hürden, auch wenn er damit den Endlauf nicht erreichen konnte.
Die
Hoffnung, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die nachträgliche
Normerfüllung des neuen Osterholzer Kreisrekordhalters noch akzeptieren würde,
haben sich dagegen nicht erfüllt. Der derzeit achtbeste
Stabhochspringer Deutschlands ist somit bei den Nationalen Titelkämpfen am 2.
Juli in Jena bei der Titelvergabe zum Zuschauen verurteilt. Immerhin verbesserte
Dirlam auch die Osterholzer Kreisrekorde der A-Jugend und der Junioren (bisher
4,20 m), die gemeinsam von Ernst Buschmann (1985) und Jan Schüler (1992)
gehalten wurden.
Die diesjährigen
Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen in Braunschweig werden auch
ohne Kristin Ringel stattfinden, die in Halberstadt die Qualifikationsnorm über
die 100 m-Hürdenstrecke (14,20 Sek.) bei leichtem Gegenwind noch nicht
unterbieten konnte und im Kampf um den Norddeutschen Meistertitel der Berlinerin
Gila Wendt in 14,25 zur 14,24 Sekunden nur denkbar knapp unterlag. Der erste
Saisonstart der in Halle/Saale studierenden Norddt. Hallenmeisterin vom VSK
Osterholz-Scharmbeck stand wie schon so oft in den vergangenen Jahren unter dem
unglücklichen Stern von Verletzungsproblemen im Vorfeld des jeweiligen Saisonhöhepunktes.
Vor vier
Wochen noch gut in Form, zeigten sich in Halberstadt nun die negativen Folgen
des erst jetzt möglich gewordenen Einstieges in die Wettkampfsaison. Die
geforderte Norm von 14,20 Sek., sonst eigentlich kein Problem für die
erfolgreichste VSK-Athletin der letzten Jahre mit einer Bestzeit von 13,84 Sek.,
wurde lediglich um fünf Hundertstelsekunden verfehlt und der Meldetermin für
die „Deutschen“ in Braunschweig verstreicht. Da hilft auch kein Hinweis auf
Rang 18 der letztjährigen Deutschen Bestenliste. Nur die ersten 15 sind
automatisch qualifiziert und hier fehlten Kristin Ringel im letzten Jahr ganze
sieben Hundertstelsekunden.
Recht
zufrieden zeigte sich dagegen Hikmet Ciftci bei seinem Start in Halberstadt über
5000 Meter der Männer. In 15:32,60 Min. lief er die zweitschnellste Zeit seiner
Karriere und belegte in der Endabrechnung den hervorragenden achten Rang dieser
Titelkämpfe. In der Ewigen Bestenliste des Kreises Osterholz rückt er damit
auf den vierten Rang vor.
Dem
Gegenwind am zweiten Meisterschaftstag in Halberstadt trotzten auch die
Nachwuchs-Sprinthoffnungen der Osterholzer Startgemeinschaft. Jacqueline Niemann
qualifizierte sich in 27,16 Sek. über 200 Meter für den B-Endlauf der
weiblichen B-Jugend. Dort kämpfte sie bei kräftigem Gegenwind von 1,7 m/sec.
ihre stärker eingeschätzten Gegnerinnen nieder und siegte überraschend in
26,75 Sekunden mit einer Zeit, die im A-Endlauf für Rang sechs gereicht hätte.
Am ersten Meisterschaftstag hatte sie nach einem guten 100 m-Vorlauf
(Jahresbestzeit in 13,04 Sek.) durch einen Fehler des Auswertungsbüros
gemeinsam mit anderen Sprinterinnen ihren Zwischenlauf wiederholen müssen, so
dass hier weitere Kraft für den zweiten Tag unnötig verlorenging.
Paul Felgner bei der männlichen B-Jugend erreichte das 200 m-Ziel nach 23,42 Sek. bei Windstille im Vorlauf und qualifizierte sich damit etwas überraschend direkt für das A-Finale. Hier konnte er sich dann bei ebenfalls kräftigem Gegenwind von 1,2 m/sec. nicht weiter steigern und belegte Rang sechs in 23,76 Sek. Patrick Poppe freute sich nach 24,56 Sek. ebenfalls über eine persönliche Bestzeit auf dieser für ihn bisher ungewohnten langen Sprintstrecke.