Freudenfeld hält nur eine Runde mit

Lokalmatador muss sich beim Worpsweder Crosslauf erneut dem Rekordhalter Dennis Oelert geschlagen geben

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VON KARSTEN HOLLMANN

Worpswede.Da ist mindestens eine Liga dazwischen“, erkannte Frank Themsen von der LG Bremen-Nord den wiederholten Sieg von Dennis Oelert vom Hamburger SV auf der langen Strecke im Rahmen des 42. Worpsweder Vorfrühlingslauf neidlos an. Oelert wurde über die 9940 Meter nach 35:58 Minuten im Zielbereich am Schützenhaus begrüßt. Themsen belegte in 38:11 Minuten immerhin den dritten Platz in der Gesamtwertung.

Wenngleich Dennis Oelert für den Hamburger SV startet, besitzt der Buxtehuder eine Dauerkarte für Werder Bremen in der 1. Fußball-Bundesliga. „Ich habe mich auch über das 2:2 gegen Darmstadt im Stadion geärgert“, räumte der 35-Jährige ein. Dabei stammt Oelert eigentlich aus der Eifel. Im Jahre 2011 stellte er auch noch für die LG Vulkaneifel den Streckenrekord von 35:22 Minuten auf. Aus beruflichen Gründen hatte es ihn aber bereits drei Jahre zuvor nach Hamburg verschlagen. „Dort ist der Hamburger SV im Lang- und Mittelstreckenbereich die Nummer eins“, informierte Oelert.

In Worpswede lieferte er sich ein Duell mit Christoph Freudenfeld vom veranstaltenden TSV Worpswede. Der Osterholz-Scharmbecker hielt nur in der ersten Runde engen Kontakt zum Favoriten. „Da war ich mir auch noch nicht sicher, ob ich gewinnen werde“, gab Oelert zu. Doch im Laufe des Rennens brachte der im Risiko-Controlling der Hamburger Sparkasse tätige Läufer immer mehr Zeit zwischen sich und dem Lokalmatadoren. Bis zum Ende wuchs der Vorsprung auf insgesamt 28 Sekunden an.

„Am Anfang habe ich gedacht, dass ich noch an Dennis herankommen kann. Doch dann wurde der Abstand immer größer“, erklärte Christoph Freudenfeld. Der in Garlstedt stationierte Soldat trainiert meist im Garlstedter Forst. Vor der Strecke in Worpswede habe er großen Respekt: „Die ist mit ihren Steigungen sehr anspruchsvoll.“ Im Gegensatz zu Dennis Oelert steckten dem 41-Jährigen auch noch die 3490 Meter aus der Mittelstrecke in den Knochen. Hier setzte sich der Orientierungsläufer auch in einer guten Zeit von 11:58 Minuten um 22 Sekunden gegen Christian Pundt von der LG Bremen-Nord durch. Freudenfeld freute sich auch über beide Strecken über den Kreismeistertitel.

Über die lange Strecke hatte Dennis Oelert auf einen neuen Rekord geschielt. „Die Bedingungen waren auch optimal. Der Boden war weder gefroren noch zu matschig. Außerdem stand ich gut im Training“, ließ der Werder-Fan wissen. Aber auch wenn er seine Siegerzeit aus dem vergangenen Jahr immerhin um 27 Sekunden unterbot, langte es nicht ganz zu einer neuen Bestmarke. Bei den 35:58 Minuten aus diesem Jahr handelte es sich jedoch um die drittbeste Zeit, die jemals über diese Distanz erreicht wurde. „Ich taste mich langsam wieder in Richtung meiner Rekord-Zeit vor“, sagte der 35-Jährige. Im Gegensatz zu den meisten anderen Aktiven trat Dennis Oelert sogar mit kurzer Hose an. Frank Themsen vermochte als Dritter nicht mit dem Spitzenduo mitzuhalten. Der 48-Jährige hatte sich aber ohnehin keine Siegchancen ausgerechnet: „Cross ist schließlich nicht so mein Ding.“ Er habe ein wenig Angst gehabt, zu stürzen: „Ich stehe kurz vor der Osteoporose. Deshalb musste ich hölli sch auf die Baumwurzelstrecke im Wald aufpassen.“ Dennoch sei er mit dem Erklimmen des Podestes einverstanden gewesen.

Bei den Damen fehlte auf der langen Strecke die Gewinnerin der beiden vergangenen Jahre, Janina Heyn vom ATS Buntentor. Sie hätte es aber ohnehin schwer gehabt, die 42:54 Minuten von Siegerin Maren Rösner (TRI Team Schwarme) zu unterbieten. Nur Fakja Hofmann von der LG Telis Finanz Regensburg hatte bei ihrem Streckenrekord im Jahre 2009 in 39:41 Minuten eine noch bessere Zeit erzielt. „Wir hatten eine tolle Stimmung“, stellte Worpswedes Vorsitzender Jan Schnakenberg fest. Mit insgesamt 240 Teilnehmern verzeichneten die Worpsweder auch etwa 50 Starts mehr als im Vorjahr. „Das lag sicherlich auch am guten Wetter“, betonte Mitorganisator Kurt Schmidt.

Quelle: Weser-Kurier