44. Vorfrühlings-Crosslauf des TSV Worpswede

Einer verläuft sich

Karsten Hollmann

Es war saukalt, der Boden war hartgefroren. Dennoch herrschten am Weyerberg sehr gute Bedingungen für die mehr als 200 Crossläufer. Nur ein Teilnehmer verlor kurzfristig die Orientierung.

Los geht's bei bestem Wetter: Startschuss zum 44. Worpsweder Vorfrühlings-Crosslauf am Weyerberg. (FR)

Worpswede. Wenn Orientierungsläufer Christoph Freudenfeld vom TSV Worpswede bei einem Crosslauf antritt, hat es die Konkurrenz schwer, zu gewinnen. Nachdem Freudenfeld bereits bei der Veranstaltung des LAV Bokel einen Doppelsieg gefeiert hatte, so räumte der Lokalmatador auch beim 44. Vorfrühlings-Crosslauf seines TSV Worpswede auf dem Weyerberg doppelt ab.

Während der 43-Jährige über die 3490-Meter-Mittelstrecke in 11:51 Minuten Timo Reich von der TuSG Ritterhude um eine Sekunde im Sprint besiegte, so tat Freudenfeld dies über die lange Strecke von 9940 Metern in 36:10 Minuten um drei Sekunden gegen Justus Rehkugler von den Triathlöwen Bremen. Christoph Freudenfeld verpasste den 9940-Meter-Streckenrekord von Dennis Oelert aus dem Jahre 2011 um knapp eine Minute. Oelert, der bei seinem Rekord noch für die LG Vulkaneifel gestartet war, wechselte gerade vom Hamburger SV zum Verein Hamburg Running. Der Inhaber einer Dauerkarte für die Fußballer von Werder Bremen befand sich aber nicht so gut im Training wie bei seinem Rekord und musste sich in 36:55 Minuten mit Position fünf in der Gesamtwertung der Männer begnügen. „Wir hatten aber mit einem schnelleren Dennis Oelert gerechnet“, räumte Lauforganisator Kurt Schmidt ein. Der 82-Jährige wunderte sich darüber, dass es ein Läufer über die lange Strecke geschafft habe, sich trotz der Streckenmarkierungen zu verlaufen. „Wenn fast 100 Läufer den richtigen Weg gefunden haben, dann stimmt doch da etwas nicht“, sagte Schmidt. Der Läufer habe entnervt vorzeitig sein Rennen beendet.

Grippewelle fordert Tribut

Der TV Lilienthal hat mit 23 Athleten nach dem TV Schwanewede die zweitmeisten Aktiven gestellt. „Da aber auch bei uns die Grippewelle zuschlug, mussten sieben Athleten ihre Teilnahme absagen“, berichtete Lilienthals Spartenleiterin Sandra Traub. Mit den erreichten fünf Kreismeistertiteln im Einzel und zwei in der Mannschaft sei sie mehr als zufrieden gewesen, betonte die Abteilungsleiterin. In der jüngeren Altersklasse U10 starteten einige Lilienthaler zum ersten Mal. „Sie liefen ein prima Rennen und können ihre erreichten Zeiten im nächsten Jahr sicherlich noch weiter ausbauen“, erklärte Sandra Traub. In den älteren Altersklassen habe es bei den meisten TVL- Startern neue Laufbestzeiten gegeben. „In sehr starker Form präsentierten sich Torben Lindemann, Tom Stephan sowie Fiona Affeldt und Tatjana Mense“, frohlockte Traub.

Insgesamt überquerten in allen Läufen zusammen 202 Aktive die Ziellinie. Angemeldet waren sogar noch mehr Läufer. „Die Grippewelle hat uns aber zu schaffen gemacht. Vor allem viele Kinder sind zu Hause geblieben. Ansonsten hätten wir uns sicherlich eher in Richtung 300 Läufer orientiert“, ließ Kurt Schmidt wissen. Er freute sich darüber, dass sich trotz des gefrorenen Bodens niemand verletzte: „Das kommt ja bei einem solchen Untergrund ansonsten öfter mal vor.“ Die Läufer genossen den Sonnenschein auf dem Weyerberg. „Bei bestem Wetter und frischen Temperaturen machte der Vorfrühlings-Crosslauf seinem Namen alle Ehre“, urteilte Martin Hinrichs, der sich um den Ergebnisdienst kümmerte und sich begeistert über das neue Auswertungsprogramm zeigte. Der Schneefall setzte erst nach Abschluss der einzelnen Wettbewerbe ein.

Bei den Frauen feierte Mandy Krause vom Postsportverein Lehrte ihr Debüt über die 9940 Meter in Worpswede. Sie absolvierte ein ziemlich einsames Rennen. In 43:33 Minuten verwies die 30-Jährige die 14 Jahre jüngere Lena Hildebrandt vom VSK Osterholz-Scharmbeck um annähernd sechs Minuten auf den zweiten Platz. Über die 3490 Meter bejubelten Lilienthals Fiona Affeldt und Tatjana Mense mal wieder einen Doppelsieg. „Ein paar zugefrorene Pfützen waren gefährlich. Da wir aber vom Veranstalter extra vorher darauf hingewiesen worden waren, konnten wir gut links daran vorbeilaufen“, teilte Hans-Jürgen Büse von der HSG Schwanewede/Neuenkirchen mit.

Der 64-Jährige wurde in 22:31 Minuten M60-Kreismeister über die 3490 Meter. Ältester Läufer war mal wieder der Nordbremer Adolf Weigelt. Der 79-Jährige setzte sich in 22:48 Minuten auch bei den Männern M70 durch. „Es ist alles reibungslos gelaufen. Die Läufer haben sich auch sehr positiv zu unserer Veranstaltung geäußert und wollen im nächsten Jahr wiederkommen“, versicherte Kurt Schmidt. Martin Hinrichs blies ins selbe Horn: „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung, sodass wir im nächsten Jahr wieder mit vielen Läufern rechnen.“