30. August

 

Die erfolgreichen SOL-Teilnehmer in Neubrandenburg (von links):

Adrian Quickstern, Lars Wellbrock, Stephanie Ringel, Michael Stehnken, Holger Finke, Andreas Grabau

 

Osterholz-Scharmbeck (wag) Mit fast 600 Athletinnen und Athleten aus 98 Vereinen platzte die hochmoderne Leichtathletikhalle des Jahnsportforums in Neubrandenburg bei den diesjährigen Norddeutschen Hallenmeisterschaften der Männer, Frauen und Jugend fast aus allen Nähten. Trotz der dadurch bedingten Zeitplanverschiebungen hatte das örtliche Ausrichterteam des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern mit viel Aufwand und Mühe stimmungsvolle Titelkämpfe organisiert, für die sich die zahlreich erschienenen Athleten denn auch fast zwangsläufig mit zum Teil hervorragenden Leistungen bedankten, in die sich auch die kleine Abordnung der Startgemeinschaft Osterholzer Leichtathleten (SOL) einreihen konnte.

Mit einem Paukenschlag startete Holger Finke (SG Platjenwerbe) nur eine Woche nach seinem zufriedenstellenden Saisondebut bei den Landes-Hallenmeisterschaften, wo er mit dem Glasfiberstab 4,20 m übersprungen hatte. Nach überzeugenden Versuchen beim Einspringen wählte er seine Anfangshöhe diesmal bei 4,30 m und meisterte diese im zweiten Versuch auch sehr sicher, bevor dann gleich 4,50 m aufgelegt wurden. Aber auch hier zeigte der 32-jährige Platjenwerber keinen Respekt und überquerte - erstmals in seiner Laufbahn überhaupt - die Latte ebenfalls im zweiten Versuch und darf sich nun zum engeren Favoritenkreis für die Deutschen Seniorenmeisterschaften Mitte Juli in Kevelaer zählen.

Auch auf der 400 m-Strecke bestätigte Holger Finke in 52,72 Sek. als zweitschnellster der fünf Osterholzer unter den insgesamt 25 angetretenen Viertelmeilern knapp hinter SOL-Junior Andreas Grabau (52,65 Sek.) seine guten Trainingsergebnisse. Da auch Grabau's Vereinskamerad Lars Wellbrock vom TV Hambergen in 54,08 Sek., Michael Stehnken vom TSV Lesumstotel in 52,82 Sek. sowie der "gelernte" Mittelstreckler Adrian Quickstern (VSK Osterholz-Scharmbeck) bei seinem ersten Start überhaupt auf dieser Sprintstrecke in 54,52 Sek. aufsteigende Form bewiesen, sollte dem SOL-Junioren-Quartett in der bevorstehenden Freiluftsaison die angestrebte Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften in der 4x400 m-Staffel gelingen.

Einen mutigen Schritt in diese Richtung wagte das Osterholzer Junioren-Team in Neubrandenburg in einem schnellen Zeitlauf gegen die Favoriten vom LC Cottbus und VfL Wolfsburg, als die beiden ersten Osterholzer Staffelläufer Andreas Grabau und Michael Stehnken ohne Angst vor großen Wolfsburger Namen wie dem 100 m-Landesmeister John Johnson oder dem Iraner A.Jemayai zeitweise sogar in Front lagen. Da mußten bei den Volkswagenstädtern dann schon so bekannte Läufer wie André Volkmann und Lars Figura, der deutsche Meister der letzten beiden Jahre "ran", um den VfL Wolfsburg standesgemäß zumindest noch zum Vizetitel hinter dem LC Cottbus zu führen. In 3:32,91 Min. verfehlte das SOL-Quartett hinter der LG Braunschweig die Bronzemedaille nur um 44 Hundertstelsekunden und bestätigte die in der Vorwoche erzielte Zeit.

Nur um eine Hundertstelsekunde schrammte Siebenkämpferin Stephanie Ringel (VSK Osterholz-Scharmbeck) auf der 60 m-Sprintstrecke an der Qualifikation für die Deutsche Jugend-Hallenmeisterschaft vorbei. Gegenüber der Vorwoche verbesserte sie sich damit um fast eine Zehntelsekunde auf 7,96 Sek. und konnte diese Zeit im Zwischenlauf mit 7,97 Sek. nochmals bestätigen, ohne damit allerdings in das Finale der acht schnellsten Sprinterinnen einziehen zu können. Dafür hielt Stephanie sich mit einer weiteren persönlichen Bestzeit über 60 m Hürden in 9,38 Sek. schadlos und beendete auch den Weitsprung der weiblichen A-Jugend auf Platz sechs mit 5,59 Metern und einer ausgezeichneten Serie von drei Sprüngen jenseits der 5,50 m sehr erfolgreich. Lediglich im Hochsprung zeigte sie sich trotz des fünften Ranges mit der übersprungenen Höhe von 1,55 m nicht zufrieden.